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Geschichte

  • Autorenbild: Lutz C Meier
    Lutz C Meier
  • 19. Sept. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Man muss wohl zwischen einer technisch-kapitalistischen, einer politischen und einer Alltagsgeschichte unterscheiden. Da sich im Mittelalter auf dem dynamischen Sektor der Technik/Kapitalismus-Ebne wenig tat, hat am auf diese Epoche mit der Brille der Politikgeschichte geschaut, also vorwiegend auf das, was große Männer entschieden, bewirkt oder geleistet haben. Der Alltag änderte sich seitdem nicht grundlegend und war zum überwiegenden Teil landwirtschaftlich geprägt. Das änderte sich schlagartig mit dem Ende des langen 19. Jahrhunderts und dem1. Weltkrieg und dem Take-Off an technisch-kapitalistische Neuheiten und Erfindungen. Jetzt änderten sich auch der Alltag und die Lebensgewohnheiten gravierend. Beide Zeitalter trafen im NS schließlich krachend aufeinander. Aber niemand vermochte diese Stoßwelle der Geschichte, auch mit noch so lautem Gebrüll und Morden, aufzuhalten. Der Schwerpunkt der Geschichte lag nun beim technisch-kapitalistischen Sektor. Da so die politische Geschichte ins Hintertreffen geraten ist, glaubten viele, dass die Geschichte an ein Ende gekommen sei, dabei war es "nur" die Politikgeschichte. Die westlich-kapitalistische Welt habe gewonnen. Und so ergibt sich auch für den ganz normalen Menschen die Erfahrung, dass die Geschichte zuende gegangen sei (Posthistoire), was sich auch in der Alltagsgeschichte widerspiegelt. Daneben manifestiert sich ein Gefühl von Beschleunigung, die auf Lebensgewohnheiten beruht, die qua Technik beeinflusst, ja bestimmt sind. Wir leben in einer Epochenschwelle: Alte Gewohnheiten, wie das Shoppingabenteuer, das noch Baudelaires Flaneur entsprochen hatte, gehen langsam zurück. Ein Leben eher häuslich, aber technisch hoch vernetzt im Angesicht von Technik bricht an. Nicht ein Gott, sondern Technik kann uns noch retten. Die erste Menschheitsaufgabe heißt technisch-asketisch zunächst die Menschheit vor sich selbst zu retten und auf den Wahnsinn einer umweltunverträglichen Lebensorientierung zu verzichten, was Dank Technik auch weniger schmerzt und erst möglich sein wird. Erst dann wird wieder Ruhe einkehren und ein neues Zeitalter der Menschheit anbrechen, das die unruhigen Zeiten, die uns bevorstehen, ablöst.

 
 
 

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